Das Umweltzentrum startete 1979 in einer Zeit des umweltpolitischen Aufbruchs. Das Problem der katastrophalen Auswirkungen des Wachstums wurde zunehmend spürbar. Insbesondere die Atompolitik bewegte viele Menschen, sich in diesem gesellschaftspolitischen Bereich zu engagieren.
Wenig später wurden auch die Verkehrspolitik, der Naturschutz, Müllentsorgung, Wasserschutz, Energiepolitik und die Umweltpädagogik wichtige Themen. Für eine fundierte Auseinandersetzung war die Zusammenstellung von Wissen, Beratung über die Umsetzung der Informationen im Alltag ein essentieller Bestandteil der Aufgaben des Vereins. Über die Jahre wurden viele Projekte dazu ins Leben gerufen und erfolgreich durchgeführt.
Der Verein hat dazu schon 2005 eine Datenbank infonetz-owl.de erarbeitet, die auf über 100 Seiten diese Informationen bietet: Umweltberatung im Netz, non-stopp, thematisch sehr breit gefächert, vernetzt und kompetent. Das Projekt greift auf 40 Jahre Kompetenz in der Umweltberatung zurück und nutzt den vielfältigen und fachlich versierten Backgrond des Hauses Umweltzentrum. Gestartet ist das Projekt mit Mitteln der Stadt Bielefeld und der Stiftung Umwelt und Entwicklung und wird kontinuierlich weitergeführt.
Heute befinden sich zwischen 25–30 Gruppen im Haus, die zu den Themen Umwelt, Gesundheit, Kultur und Soziales hauptberuflich und/oder ehrenamtlich viel bewegen wollen – die Vielfalt unter einem Dach hat ein Zuhause gefunden.
Das Haus des Umweltzentrums Bielefeld ist sehr alt – zumindest gilt das für das Gebäude entlang der August-Bebel-Straße. Es wurde immer wieder an- und umgebaut. Zu den Zeiten der Industrialisierung lag das Haus in unmittelbarer Nähe von Firmen wie Ostmann und Gildemeister. Die August-Bebel-Straße hieß damals Kaiserstraße, das Haus auf dem Bild befindet sich an der Kreuzung zur Albrechtstraße. Das Karree zwischen Herforder Straße, Kaiserstraße und Albrechtstraße war 1895 noch gänzlich unbebaut.
1953: In der Nachkriegszeit befanden sich im Gebäude ein Auto-Hotel, eine Kegelbahn bzw. eine KFZ- Werkstatt. An das derzeitige Hauptgebäude wurde in den 50er/60er Jahren ein Motorradhaus angebaut, das dann später um 3 Etagen aufgestockt wurde.
1999: Am 16.9.1999 hat die Hausgemeinschaft für Umwelt und Arbeit das Haus gekauft.
2003: Bevor sich das Umweltzentrum ab Mitte der 80-er Jahre nach und nach im Haus ausbreitete, fand die Paketpost für einige Jahre in dem Gebäude ihr Quartier. Das Umweltzentrum wurde 1979 in der Teichstraße/Ecke Friedrichstraße gegründet. Neben dem „Koala“-Infoladen gab es, ähnlich wie heute, Gruppen und Betriebe, die zusammenarbeiteten und schließlich gemeinsam in die August-Bebel-Straße umzogen.